Ecopreneurs

as responsible economic designers - als verantwortungsvolle ökonomische Designer

Who are Ecopreneurs?

Market places, online platforms and any business model can be designed pro nature. Entrepreneurs, who act as if natural dignity was an enacted basic law in every country, are ecopreneurs. Ecopreneurs are pioneers of a groundbreaking and systemic wave of innovations and standards. They drive transformation of economics, society, and law towards avantgarde times of a bright and the only human future.

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Wer sind Ecopreneure?

Märkte, Online-Plattformen und jedes Geschäftsmodell können pro Natur designt werden. Entrepreneure, die so handeln, als ob Naturwürde in jedem Land ein in Kraft gesetztes Grundrecht wäre, sind Ecopreneure. Ecopreneure sind Pioniere einer wegweisenden und systemischen Welle von Innovationen und Standards. Sie leiten die Transformation der Wirtschaft, Gesellschaft und des Rechts Richtung avantgarde Zeiten einer lebhaften und der einzigen menschlichen Zukunft.

Was bewirken Ecopreneure?

Ecopreneure verfolgen alternative Geschäftsmodelle, die ökologische Probleme erkennen und angehen. Es geht also nicht einfach nur darum, Lösungen zu transformieren und dabei eventuell weiterhin alte Probleme zu lösen, sondern neue Probleme anzugehen.

Beispielsweise ist ein Ansatz, der die Mobilität von fossilen Brennstoffen auf Erneuerbare umstellen will, erst dann Ecopreneurship, wenn erkannt wird, dass Mobilität insgesamt reduziert und umgestaltet werden sollte. Das Abwechseln eines Wettlaufs nach fossilen Energien zu einem Wettlauf nach Lithium für digitale Geräte und E-Verkehrsmittel, Silizium für Solarzellen, seltene Erden (Neodym) für Windräder usw. ist an sich noch keine alternative Art zu wirtschaften.

Ecopreneure gestalten sich selbst, doch sie streben nicht nach Gestaltungsmacht über die Welt. Dennoch werden sie ihr Umfeld gestalten. Sie schaffen Gelegenheiten, um in der Welt Mensch sein zu können und seinen Platz in der Welt zu finden und einnehmen zu können. Sie schaffen sinnvolle Arbeitsplätze und Sinn für Bildung. Sie sollten im Kern unerschütterlich und zugleich flexibel sein, damit eine stabile und vernünftige Entscheidungshygiene entsteht, und damit eine Orientierung in der Flut des Wissens möglich wird.

Welche Erfolgsaussichten haben Ecopreneure? Was kann Scheitern verursachen und wie kann man sich dagegen schützen?


Ecopreneure können zwar Ihre Zwecke und Prinzipien selbst festlegen, doch sie unterliegen den Gesetzen und der Funktionsweise der Märkte, dem rechtlichen Rahmen, den industriellen Normen und Standards, dem Steuersystem und anderen Anreizen ihrer Umwelt sowie dem gesellschaftlichen Druck.


Wenn es sich gelohnt hätte, die Welt zu “retten”, hätten das andere längst getan. Es lohnt sich daher zu fragen, warum sie sich nicht dafür entschieden haben, um dann dort anzusetzen. Je mehr dem Planeten und zukünftigen Generationen zugesetzt wird, desto weniger lohnend wird Ecopreneurship. Beispielsweise, hat Spanien am 30.09.2022 die Lagune Mar Menor zu einer Rechtspersönlichkeit erklärt, die Recht auf Schutz, Erhaltung und Pflege und ggf. Wiederherstellung sowie Recht als Ökosystem zu existieren und sich natürlich zu entwickeln hat. Allerdings erst, nachdem die Umweltschutzgesetzgebung versagt hatte.


Mit, anstatt gegen die Natur zu arbeiten, sollte eigentlich ein gering riskantes Erfolgsrezept sein. Sehr viele Ecopreneure haben das vorgemacht. Beispielsweise, selbst gegen Dürre kann man eine Biolandwirtschaft resilient machen - das zeigt der Erfolg des SEKEM-Projekts in Ägypten: https://www.sekem.com/

“Incumbents”, etablierte Unternehmen können es “Challengern” schwer machen, z.B. durch Preiswettbewerb auf Kosten der Qualität und rigiden industriellen Standards und rechtlichen Regelungen, die alte Branchen-Kulturen schützen. Beispielsweise kann das Patentrecht auf Gentechnik die biologische Züchtung und Vielfalt verunmöglichen und ohne Kennzeichnungspflicht sämtliche Bio-Siegel und Standards zunichtemachen.

Und dann gibt es noch das Problem der “Vernunft” gegen die “Macht” - und damit ist ein systematisches Problem gemeint, welches nur durch das Umdenken einer kritischen Masse aufgelöst werden kann. Beispielsweise, da sich das derzeitige Wirtschaften darauf ausrichtet, alle “nützlichen” Ressourcen in Besitz zu nehmen und Naturprozesse in menschengemachte Leistungsrechnungen zu integrieren, werden Wettbewerb und Kriege impliziert. Somit hat jegliches Wachstum einen Schattenpreis im Sinne von Ausgaben für Lobby, Spionage, Abwehr, Kriegsführung und Entsorgung. Ein Großteil des Wohlstands geht verloren, und zwar auf eine Weise, die auch zukünftigen Wohlstand durch endgültige Zerstörung von Lebensräumen und Arten gefährdet. Somit entsteht eine Abwärtsspirale, die die Ungleichheit über die Zeit erhöht. Diese stetigen Verluste werden meistens von Steuerzahlern getragen. Und auch so erhöht sich Ungleichheit, denn Unternehmen können Steuerlasten an Konsumenten weiterwälzen, wobei Arbeitnehmer den stetigen Rückgang der Lebensqualität (welche im Verhältnis zur geleisteten Arbeit stehen sollte) hinnehmen müssen. Es werden systematisch Kriege und Ausbeutung gefördert, die keine Mehrheit will.

Der “Kleber” der Welt ist also ein geopolitisches Machtgleichgewicht, dem der Zweck des Wirtschaftens untergeordnet ist. Grundrechte gelten in Ausnahmesituationen nur bedingt, was würdevolles Wirtschaften erschwert. Wünschenswertes und gefördertes Wirtschaften in dieser Weltordnung hat zwei Eigenschaften:


Und um das zu schützen, wird patentfähige Innovation gefördert. Patente ermöglichen auf dem Markt schnelle und weit ausgebreitete Abschöpfung des jeweiligen “Goldes”. So entstehen “Gelddruckmaschinen”, wie die digitalen Unternehmen, die (1) das Geldschöpfen auf nie dagewesenem Niveau betreiben, (2) gleichzeitig und nicht unabhängig die Ausbeutung der Natur beschleunigt haben und (3) all das der Magie der “Crowds” (und der Überbevölkerung) zu verdanken haben, welche sie durch die wachsende Ungleichheit und zerbrechende gesellschaftliche Strukturen und Kulturen weiter befeuern.

Quelle: https://americanbusinesshistory.org/?s=most+valuable 


"The reasonable man adapts himself to the world; the unreasonable one persists in trying to adapt the world to himself. Therefore all progress depends on the unreasonable man." (George Bernard Shaw) 

Wie kann vernünftiges Wirtschaften umgesetzt werden? Welchen Beitrag leistet der Ecopreneur?

Ecopreneure, als vernünftige und verantwortungsvolle Akteure, sind demnach grundsätzlich adaptiv, anstatt “führend”. Um erfolgreich zu werden, müssen sie sich als Bewegung eines alternativen Wirtschaftens beweisen und verteidigen können. Sie müssen ihren Platz in der Weltordnung finden und Wege finden, um zu zeigen, dass auch ohne Skalierung (divers und regional) und auch ohne Geschwindigkeit (entschleunigt und respektvoll) nicht nur Wohlstand erreicht werden kann, sondern nationale und globale Sicherheitsziele und Stabilitätsbemühungen effektiver und effizienter erreicht werden können.

Um Wirtschaftlichkeit aufzuzeigen, sollten Ecoprenuere Zahlenwerke der Mikro- und Makro-Ebene transparent aufdecken. Beispielsweise basieren alle Wirtschaftsaktivitäten auf den Ökosystemen. So muss die Erde immer mehr Wertschöpfung ermöglichen, für immer mehr Einkommen und Bevölkerung. Bis zum Kollaps. Dabei wird die Bevölkerung aus Effizienzgründen aus den Sektoren getrieben - eine Entfremdung findet auf allen Ebenen (Agrarsektor, Industrie, Dienstleistungssektor, Infrastruktur) statt. Die Menschheit wird dabei zum Absatzmarkt. Und der Entsorgungssektor ist wenig sichtbar. Wahre Effizienzen müssen aufgedeckt und öffentlich gemacht werden. Hierzu müssen die richtigen Fragen gestellt und gut recherchiert werden. Gute Recherche ist ergebnisoffen und vielfältig. Naturschutz kann so seinen Platz einnehmen - nicht als Teil des GDP, sondern mit seinen eigenen Messgrößen, als Teil der globalen und nationalen Sicherheit.


Vernünftiges Wirtschaften hat folgende Eigenschaften:


Umsetzung durch:


Quelle: Kahneman, D., Sibony, O., & Sunstein, C. R. (2021). Noise: a flaw in human judgment. First edition. New York, Little, Brown Spark.

Standardisierung:


Quellen: https://www.cirplus.com/de; https://www.din.de/de/din-und-seine-partner/presse/mitteilungen/den-kunststoffkreislauf-schliessen-799466; https://www.din.de/de/ueber-normen-und-standards/basiswissen; https://www.din.de/de/ueber-normen-und-standards/din-norm; https://www.din.de/de/mitwirken/young-professionals/normen-podcast; https://soundcloud.com/dinyp/tracks; https://soundcloud.com/dinyp/sets/gesamtfolgen-menschen-sind


Verhaltensdesign:


Quelle: Combs T. D. & Brown R. (2018) Digital behavioral design. Venice Beach, CA: Boundless Mind.

Grenzen des Wachstums von vernünftigem und verantwortungsvollem Wirtschaften:


Warum Sustainable Economics vernünftig und verantwortungsvoll ist?

Derzeit steht die Menschheit mit ihrer wachsenden Bevölkerung vor fundamentalen, zusammenhängenden ökologischen Herausforderungen, wie:


Quelle: Glaubrecht, M. 2019. Das Ende der Evolution - Der Mensch und die Vernichtung der Arten. C. Bertelsmann.

Aktuellen Schätzungen zufolge leistet die Natur (für den Mensch) ein globales Volumen in Höhe von 125 Billionen US-Dollar (eine Zahl mit zwölf Nullen), während das gesamte globale Bruttoinlandsprodukt nur 80 Billionen US-Dollar erreicht.

Quelle: Millennium Ecosystem Assessment, 2005. Ecosystems and Human Well-being: Biodiversity Synthesis. World Resources Institute, Washington, DC.

Das derzeitige Wirtschaften richtet sich darauf, alle “nützlichen” Ressourcen in Besitz zu nehmen und Naturprozesse in menschengemachte Leistungsrechnungen zu integrieren. Nur werden natürliche Prozesse, die vom Menschen umgestaltet und abhängig gemacht werden, zum Schluss teurer, im Vergleich zu dem, was die Natur vorher geboten hat.

Beispielsweise, die Öko-Dienstleistung der durch Pestizide ausgerotteten Insekten mit menschlicher oder maschineller Bestäubung zu ersetzen, reduziert die menschliche Effizienz um Größenordnungen. Zudem haben Insekten auch andere ökologische Rollen in hoch vernetzten Ökosystemen. Durch ihr Aussterben werden Kaskaden von negativen ökologischen Auswirkungen in Gang gesetzt, ohne dass diese komplexen Risiken ex ante erfasst oder mitbedacht werden. 

Die Gesamtmasse aller Lebensformen auf der Erde beträgt ungefähr 1,1 Billionen Tonnen und hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Derweil wächst die sogenannte „anthropogene Masse“ künstlicher Materialien exponentiell. Die Masse von allem Menschengemachtem – von betonierten Fußwegen und Wolkenkratzern aus Glas und Metall bis hin zu Plastikflaschen, Kleidern und Computern – entspricht heute in etwa der Masse aller Lebewesen auf der Erde.

Quelle: Elhacham, E., Ben-Uri, L., Grozovski, J. et al. Global human-made mass exceeds all living biomass. Nature 588, 442–444 (2020). https://doi.org/10.1038/s41586-020-3010-5

Anthropozäne Biosphere ist charakterisiert durch vier physische Merkmale:

(1) Neobiota in Meeren und an Land, die sich an die durch Menschen veränderte Umwelt anpassen, verdrängen heimische Arten und wirken sich auf die Ökosysteme aus

(2) Eine einzige Spezies, Homo sapiens, dominiert die Nettoprimärproduktion und die Energieflüsse

(3) Der Mensch lenkt die Evolution von Pflanzen und Tieren

(4) Wachsendes Zusammenwirken der Biosphäre mit einer sich immer schneller verändernden Technosphäre

Die Spuren der Veränderungen, die der Mensch erzeugt, können geologisch nachgewiesen werden, wie auch andere Epochen der Erdgeschichte.

Quelle: Williams, M., Zalasiewicz, J., Haff, P., Schwägerl, C., Barnosky, A. D., & Ellis, E. C. (2015). The Anthropocene biosphere. The Anthropocene Review, 2(3), 196–219. https://doi.org/10.1177/2053019615591020

Nachhaltige Evolution der verflochtenen Bio- und Technosphäre erfordert eine Veränderung, weg von der durch die Technosphäre verursachten ausbeuterischen derzeitigen Situation hin zu einer kommensalen Beziehung der beiden Sphären.

der Kommensale = tierischer oder pflanzlicher Organismus, der zusammen mit einem anderen Organismus von der gleichen Nahrung lebt, ohne diesen zu schädigen

Insofern das passiert, könnte der anthropogene Einfluss verantwortlich sein für eine anhaltende Veränderung im Erdsystem und würde einen neuen, über geologische Zeitmaßstäbe hinaus andauernden Entwicklungsverlauf der Biosphäre initiieren.

Quelle: Williams, M., Zalasiewicz, J., Haff, P., Schwägerl, C., Barnosky, A. D., & Ellis, E. C. (2015). The Anthropocene biosphere. The Anthropocene Review, 2(3), 196–219. https://doi.org/10.1177/2053019615591020

Das Ausmaß menschlichen Einflusses ist größer denn je:


Eine ähnliche Konzentration zentraler biologischer Ressourcen allein für eine Spezies hat es in der Evolution nie gegeben. (Wir sind eine Tierart unter vielleicht neun Millionen Arten.)

Quellen: Glaubrecht, M. 2019. Das Ende der Evolution - Der Mensch und die Vernichtung der Arten. C. Bertelsmann.

Haberl H, Erb KH, Krausmann F, Gaube V, Bondeau A, Plutzar C, Gingrich S, Lucht W, Fischer-Kowalski M. Quantifying and mapping the human appropriation of net primary production in earth's terrestrial ecosystems. Proc Natl Acad Sci U S A. 2007 Jul 31;104(31):12942-7. doi: 10.1073/pnas.0704243104. 

Bar-On YM, Phillips R, Milo R. The biomass distribution on Earth. Proc Natl Acad Sci U S A. 2018 Jun 19;115(25):6506-6511. doi: 10.1073/pnas.1711842115. Epub 2018 May 21. PMID: 29784790; PMCID: PMC6016768.

Watson et al. 2018 Protect the last of the wild. Nature, 563: 27-30.

Jones et al. 2018a The location and protection status of Earth’s diminishing marine wilderness. Currentbiology, 28(15): R803-R846, 2365-2514.

Venter et al. 2016 Sixteen years of change in the global terrestrial human footprint and implications for biodiversity conservation. Nature Communications, 7: 12558.

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Pimm & Jenkins 2005 Biologische Vielfalt: Schutz ist bezahlbar. Spektrum der Wissenschaft, November 2005: 72-80.

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Jones et al. 2018b One-third of global protected land is under intense human pressure. Science, 360: 788-791.

Wilson 2016 Half Earth. Our planet’s fight for life. Liveright, New York.

“Planetary Boundaries” - Stabilität versus drohender Kollaps nachdem Kipppunkte erreicht sind.

Quelle: Steffen W, Richardson K, Rockström J, Cornell SE, Fetzer I, Bennett EM, Biggs R, Carpenter SR, de Vries W, de Wit CA, Folke C, Gerten D, Heinke J, Mace GM, Persson LM, Ramanathan V, Reyers B & Sörlin S. 2015. Planetary boundaries: Guiding human development on a changing planet, Science, 347(6223): 1259855. https://doi.org/10.1126/science.1259855

Das Problem ist erkannt, Lösungsansätze, wie das “Planetary Stewardship” werden formuliert und Ecopreneurship-Ideen sprießen.

Quelle: Steffen W, Persson A, Deutsch L, Zalasiewicz J, Williams M, Richardson K, Crumley C, Crutzen P, Folke C, Gordon L, Molina M, Ramanathan V, Rockström J, Scheffer M, Schellnhuber HJ, Svedin U. 2011. The anthropocene: from global change to planetary stewardship. Ambio. 40(7):739-61. doi: 10.1007/s13280-011-0185-x 

Zitate

"Der Systemwandel kommt so oder so. Entweder durch Einsicht oder durch Krise. Und dann ist es besser, wenn wir auf der Einsichtseite stehen." Helmy Abouleish, Geschäftsführer von SEKEM in Ägypten

"Seit dem Ende der letzten Kaltzeit vor rund 11.000 Jahren ist die Mitteltemperatur um gerade einmal vier Grad angestiegen. Damals lagen Berlin und New York hunderte von Metern dick unter Eis. In der Schweiz und in Österreich lebte kaum ein Mensch. Vor diesem Hintergrund versteht man, dass eine vier Grad wärmere Welt ebenso eine ganz andere sein würde. Wir kennen die Stellschrauben und brauchen Vereinbarungen, dass derjenige, der die Umwelt verschmutzt, nicht reicher werden darff, als derjenige, der sie sauber hält. Und wir brauchen Menschen, die Wissen schaffen, um besser handeln zu können." Sven Plöger, Diplom-Meteorologe und Wettermoderator